Unsere Geschichte



Etwa Mitte der 1960er-Jahre wurde in Holzgerlingen auf Initiative von überwiegend jungen Katholiken und ehemaligen Vertriebenen eine kleine CDU-Ortsgruppe gegründet. Der gesamte Schönbuch gehörte damals zum Bundestagswahlkreis Nürtingen und war organisatorisch noch kaum "erschlossen". Martin Haag aus Jettingen war Landtagsabgeordneter (später Rudolf Decker) und Dr. Anton Stark aus Nürtingen Bundestagsabgeordneter. Eugen Renz aus Weil im Schönbuch wurde erstmals in den Kreistag gewählt.

Bis 1970 war in Hildrizhausen mit Friedrich Bauer (Lammfriedrich) nur ein einziges (!) CDU-Mitglied registriert.

Das änderte sich 1972 als das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt und die erste sozialliberale Regierung mit ihrer in der Bevölkerung sehr umstrittenen Ostpolitik scheiterte. Viele Menschen misstrauten Brandt und der spätere Ministerpräsident Hans Filbinger - seit 1971 CDU-Landesvorsitzender - trug mit seinem Slogan "Freiheit statt Sozialismus" zusätzlich zu einer ungeheuren Polarisierung bei. Teilweise entstanden richtig persönliche Feindschaften die zuweilen sogar mitten durch Familien ging. Das politische Klima wurde sehr rau.

In vielen Orten wurden SPD-Ortsvereine gegründet (in Hildrizhausen Anfang 1972). Auch die CDU konnte sich über einen ansehnlichen Mitgliederzuwachs freuen. Auch die bis dahin eher unscheinbare CDU-Gruppe in Holzgerlingen bekam ordentlich Auftrieb. Dem stillen Vorsitzenden Gregor Schneider folgte der kämpferische Bauunternehmer Paul Golenz aus Altdorf. Fortan nannte sich die Gruppe "CDU-Gemeindeverband Holzgerlingen" und bekam eine der Parteisatzung entsprechende Struktur. Jede der Schönbuchgemeinden war mit mindestens einem Beisitzer vertreten und durch mancherlei - oft auch unkonventionelle - Aktionen wurde sie im gesamten Kreis wahrgenommen!

Wenige Wochen vor der Kommunalwahl 1975 wurden Alfred Gauß und Gotthilf Walter - zwei aktive Mitglieder der ersten Stunde - vom Ehrgeiz gepackt, erstmals mit einer CDU-Liste anzutreten! Massive Anfeindungen und Verleumdungen seitens der Freien Wähler und besonders durch den Vorsitzenden erhöhten die Motivation! Unter großem Zeitdruck und in zahlreichen oft sehr mühsamen Gesprächen gelang es schließlich, zwölf Kandidaten zu gewinnen. Die SPD hatte es schon 1971 mit 3 (!) Bewerbern versucht, war allerdings kläglich gescheitert. Denen musste man doch zeigen wie's geht!? Und tatsächlich wurden gleich beim ersten Versuch drei Kandidaten der CDU gewählt - von der SPD allerdings auch zwei!

Weil es in Hildrizhausen 1975 noch keinen eigenen CDU-Ortsverband gab, musste der Wahlvorschlag gemäss Satzung und Gemeindeordnung vom Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbandes Holzgerlingen, das war damals Paul Golenz aus Altdorf, genehmigt und mittels Unterschrift bestätigt werden. Dies hat den beiden Kämpfern Gauß und Walter gar nicht gefallen, deshalb wurde der Entschluss gefasst, bei nächster Gelegenheit in Holzgerlingen die Gründung eines "eigenen" Ortsverbandes Hildrizhausen zu beantragen. Auch die Holzgerlinger Parteifreunde waren 1975 erfolgreich mit einer Liste angetreten und strotzten deshalb ebenfalls vor Selbstvertrauen!

Mit grossem Einvernehmen wurde dann 1976 beschlossen, in den vier Gemeinden Altdorf, Holzgerlingen, Hildrizhausen und Weil im Schönbuch jeweils eigene CDU-Ortsverbände zu gründen und diese organisatorisch im Gemeindeverband Schönbuch zusammenzufassen. Diese Konstruktion hat sich bis heute ziemlich gut bewährt weil dadurch über die jeweilige Gemeindegrenze hinausgehende Fragen besser geklärt und gemeinsame Strategien entwickelt werden können. Dies vor allem auch, weil der Wahlkreis 7 für die Kreistags- und Regionalwahlen deckungsgleich ist mit dem Gebiet der Schönbuchgemeinden.

Obwohl einige aktive Mitglieder aus der Gründerzeit verstorben sind, hat sich der CDU-Ortsverband Hildrizhausen gut entwickelt. Besonders schmerzlich war der allzu frühe Tod des Mitbegründers und aktiven Mitstreiters Alfred Gauß im Jahre 1991. Die von ihm hinterlassene Lücke war kaum zu schließen.

Zurecht wurde oft kritisiert, dass die CDU in Hildrizhausen nur bei Wahlen wahrnehmbar sei. Dabei wurde freilich übersehen, dass es das erklärte Ziel aller bisherigen Vorstandsgremien war, auf parteipolitisches "Tamtam" bewusst zu verzichten und stattdessen eine gediegene und fundierte Politik anzubieten. Erstaunlich war es trotzdem über alle Jahre immer wieder, wie sich rechtzeitig vor Wahlen und besonderen Veranstaltungen eine - wenn auch kleine - aber äußerst aktive und effiziente Gruppe zusammengefunden hat um das zu tun, was einfach zu tun war! Die in Hildrizhausen traditionell guten Wahlergebnisse (zuweilen deutlich jenseits von 50 % !) beweisen, dass diese Strategie wohl doch nicht ganz verkehrt ist.

Seit 1975 hat die CDU in Hildrizhausen ununterbrochen und erfolgreich an den Kommunalwahlen teilgenommen und zwar meistens mit einer kompletten Liste mit 12 Bewerbern. Mindestens drei, meistens jedoch sogar vier Bewerberinnen oder Bewerber der CDU wurden jeweils gewählt. Mit ihrem Sachverstand und der Bereitschaft zu konstruktiver Mitarbeit haben sie sich maßgeblich an der positiven Entwicklung von Hildrizhausen beteiligt.

1976 - 1985
Gotthilf Walter

1985 - 1993
Hardy Mann

1993 - 2000
Brigitte Gauß

2000 - 2002
Jens Kirsten (Rück- bzw. Austritt 21.02.2002)

2002 - 2003
kommissarisch durch Stellvertreter (B. Gauß, H. Mann, G. Walter)

seit 2003
Corinna Gauß